Die Birke bietet eine breitgefächerte Naturapotheke. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass ihre jungen hellgrünen Blätter zu mehr Abwechslung in der Salatschüssel führen. Unser Plädoyer: Mehr Mut zum Baum im Salat!
Baum mit großem Durst
Die Hänge-Birke (Betula pendula oder Betula alba) ist ein Pioniergewächs und bevorzugt nährstoffarme, leicht saure und eher sandige Böden. Die wichtigste Anforderung der Birke an ihr Habitat lautet: „Still meinen Durst“. Ältere Birken nehmen über einhundert Liter Wasser täglich auf und geben es durch Verdunstung wieder an die Atmosphäre ab. Wo Birken wachsen, ist viel Grundwasser vorhanden. Wer nach der winterlichen Trockenperiode sein Ohr an einen Birkenstamm hält, kann das Rauschen der Säfte hören. Die Birke bietet uns eine breitgefächerte Naturapotheke: Neben den wirkungsvollen Blättern finden auch Kohle, Stammsaft, Teer und Kork heilkundliche Anwendung.
Birken wirken
Obwohl die Birke von schlanker Gestalt ist, weist sie eine hohe Robustheit und Widerstandsfähigkeit auf. Ihre Signatur zeigt also jugendliche Beweglichkeit und Flexibilität an. Damit korreliert ihre erwiesene Wirkung bei Krankheiten des rheumatischen Formenkreises: Birkenblätter-Zubereitungen unterstützen die Behandlung degenerativer Gelenkleiden. Ihre Inhaltsstoffe unfassen Flavonoide, Saponine und Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle etc. Humoralmedizinisch ist festzuhalten: Birke bewegt Phlegma und Lymphe; sie leitet zugleich hitzige Gelbgalle und gelbgallige Schärfen über die Nieren ab. Ihre Wirkung entfalten Birkenblätter besonders auch bei Infektionen des Blasen-Nieren-Traktes: Sie regen sanft die Nieren an, bewirken eine spürbare Entlastung und verbessern das Mikrobiom (die Bakterienflora) der Blase.
InstiTEM-Tipp: Pflück Dir Deinen Blattsalat vom Baum!
Birkenblätter schmecken erfrischend sauer, leicht herb und bitter und passen im Frühling perfekt in Deine Salatschüssel. Pflück bei Deinem nächsten Spaziergang eine kleine Handvoll junger Birkenblätter und gib sie in Deinen Salat. Mahlzeit!