Ein altes Sprichwort sagt: „Johanni – Kirschen rot, Spargel tot“. Das ist einsichtig, denn rund um das Geburtsfest des Johannes am 24. Juni werden Kirschen reif, während der Spargel längst seine Zartheit verloren hat und die Saison zu Ende geht. Das um den Johannistag blühende Johanniskraut (Hypericum perforatum) hat hingegen seinen Höhepunkt erreicht. Es dient als pflanzliches Antidepressivum, das man dann aber vor allem unter therapeutischer Begleitung einnehmen sollte. Selbst anwenden und selbst sammeln kann man indes den Thymian (Thymus vulgaris)!
Mit Thymian gegen eine feucht-kalte Erkältung!
Der echte Thymian ist ein Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von 10 bis 40 cm. Nach der Auffassung der Klostermedizin ist er um Johanni herum bis in den Juli hinein am heilkräftigsten und sollte daher in dieser Zeit geerntet werden. Thymian wird in der traditionellen europäischen Medizin als „warm und trocken im dritten Grad“ klassifiziert – er ist quasi die Hitze und Trockenheit des Sommers in der Form eines Heilkrauts. Von daher erklärt sich, warum Thymiantee in der Hausapotheke gegen kalten, schleimig-feuchten Husten des Spätherbsts und Winters beinahe unverzichtbar ist. Bei hohem Fieber, einer heiß-trockenen Bronchitis und für CholerikerInnen ist Thymian hingegen kontraindiziert.
Tipp: Sammeln Sie Thymian für einen Erkältungstee im Herbst
- Pflücken Sie Thymian! Schütteln Sie eventuellen Schmutz heraus!
- Trocknen Sie die Pflanzen an einem trockenen und schattigen Ort!
- Lagern Sie den Tee in luftdichten Gläsern (Nicht länger als ein Jahr)!
- Zubereitung: getrocknetes Kraut, pro Tasse so viel Sie mit drei Fingern greifen können, mit kochendem Wasser übergießen und 3 Minuten ziehen lassen.